James: "Wir suchen einen Software Architekten!"
Dean: "Was werde ich am ersten Tag machen?"
James: "Wir wollen die Architektur unserer Software dokumentieren!"
Dean: "Kein Problem! In welchem Format?"
James: "Ich hoffte, das würdest Du uns sagen!"
Dean: "Ich kann mich ja mal in den Code einlesen..."
Es gibt viele Wege, Architektur zu beschreiben - sicher gibt es besser und schlechter geeignete Repräsentation, was ist aber nun wichtig, wenn man über Architektur spricht?
- Erstens sollten wir in einer Gruppe eine einheitliche Sprache entwickeln. Nach der Sapir-Whorf Hypothese schafft Sprache Wirklichkeit, und um uns nicht in einem semantischen Albtraum zu verlieren, ist es sinnvoll eine "Gesamtsprache" - so etwas wie die Ubiquitous Language (UL) aus dem Domain Driven Design Bereich - zu entwickeln. Erzeugen wir dieselben Bilder im Kopf, können wir zufrieden sein. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte - und darum ist eine grafische Architekturbeschreibung auch so sinnvoll.
- Zweitens sollten wir uns nicht panisch an postulierte Vorgaben halten - legt man alle Bücher zu Software Architektur aufeinander, kann man bald getrost dem Eiffelturm Konkurrenz machen. Gut ist, was gefällt - was unserem Problem in unserer Umgebung am Effektivsten zu Leibe rückt. Mut zum Anderssein - wenn es Sinn macht. Mut zum Experiment, wenn man das Gefühl hat, da ginge noch etwas besser - und Mut, sinnlose Ansätze formlos wieder zu verwerfen.
- Drittens sollten wir als Entwickler Architekten nicht vorsorglich verdammen und als Architekten Entwickler nicht bevormunden. Diversität der Meinungen und der konstruktive Dialog produzieren - ein Aufeinander hacken, sei es, um Justament Standpunkte zu verteidigen oder persönliche Überzeugungen aus Eigeninteresse zum Postulat hochzustilisieren, zerstört. Zerstörte Architektur ist auch Architektur - nur macht sie keinen Spaß. Erfahrene Architekten haben so ein ungutes Gefühl in der Magengegend, wenn ihnen ein zerrüttetes soziotechnisches System eine zerstörte Architektur als "einzig machbaren Weg" vorstellt - da weiß man, dass Arbeit auf einen zukommt.
Euer
JWR@coopXarch.
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